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Liebe Eltern – eine offene E-Mail zum Thema Handynutzung

Update: Eine aktualisierte Fassung ging im Schulamtsbereich Wiesbaden/Rheingau-Taunus-Kreis im Dezember 2016 als => Elternbrief an alle Grundschuleltern

Liebe Eltern,

anlässlich der aktuellen Bestürzung über das Thema „Sexting“ (Versenden freizügiger Fotos per Handy) hat der Landeselternbeirat von Hessen eine => diesbezügliche E-Mail, die ich am 31.10.13 an den Elternbeiratsvorsitzenden meiner Schule gesendet hatte, mit der Bitte um Verteilung an alle hessischen Kreis- und Stadtelternbeiräte weitergeleitet. Dazu habe ich inzwischen positive Rückmeldungen erhalten, aber auch kritische Reaktionen zu meinen Empfehlungen zur altersgerechten Handynutzung, in denen u.a. die Befürchtung geäußert wurde, man könne damit das Vertrauensverhältnis und die Nähe zu seinem Kind verlieren.

Im Folgenden möchte ich exemplarisch meine Antwort auf solche Einwände darlegen.

Meine „Handystrategie“:

  • Grundschüler brauchen überhaupt kein Handy. Sollte es in Ausnahmefällen doch einen zwingenden Grund geben, reicht das älteste Telefon, in das Mamas und Papas Nummer eingespeichert werden und mit dem man nur telefonieren und SMS verschicken kann. Allein die Gefahr, dass ein Kind in diesem Alter auf dem Schulweg mit dem Handy beschäftigt ist und nicht auf den Verkehr achtet, halte ich für enorm! Das trifft im Übrigen noch viel mehr auf mobile Spielekonsolen zu.
  • Ab Klasse 5 kann ein Handy zur Familienorganisation hilfreich sein. Auch hier gibt es aber keinen vernünftigen Grund für ein Smartphone, aber viele dagegen (s.u.).
  • Ab Klasse 8 kann man über ein Smartphone nachdenken, dann aber nur mit einer Prepaid Card ohne Internetkontingent. Bei unter 16jährigen werden Handys und auch mobile Spielekonsolen (iPod, Nintendo, PlayStation Vita etc.) vor dem Schlafengehen bei den Eltern abgegeben und morgens wieder ausgeteilt.
  • Mit 16 Jahren sollten die meisten Jugendlichen dann alt genug sein, um mit mobilem Internet überlegt und verantwortungsbewusst umgehen zu können.
  • Die oben genannten Altersangaben sind natürlich nur Faustregeln, seien Sie sich bewusst, dass der körperliche wie geistige Entwicklungsstand bei gleichaltrigen Kindern/Jugendlichen um plusminus zwei Jahre abweichen kann. Die konkrete Entscheidung können Sie nur selbst treffen.
  • In jedem Fall sollten Sie sich unbedingt meinen „Handynutzungsvertrag für Kinder“ ansehen, bevor Sie Ihrem Nachwuchs das Tor zur Erwachsenenwelt aufstoßen!

Mir geht es bei diesen Empfehlungen keineswegs um Verteufelung von Handys, dafür sind andere zuständig, die mit dem Schreckgespenst der „digitalen Demenz“ erfolgreich hausieren gehen. Aber da mir – leider im Gegensatz zur großen Mehrheit der aktuellen Eltern  – immer schon bewusst war, dass das Internet eine komplette Abbildung der Erwachsenenwelt darstellt, mit all ihren Abartigkeiten und unangenehmen Zeitgenossen, habe ich mir immer schon sehr genau überlegt, in welchem Alter ich das meinen Kindern zutrauen und v.a. auch zumuten kann und darf.

Auch meine Kinder (18 und 20) haben schon lange Handys, sie hatten aber bis zum 16. Lebensjahr eine Prepaid Card, Internetzugang zuhause auf dem PC, und der Router hat den Internetzugang für die Kinder spätestens um 21 Uhr abgeschaltet. Trotzdem hat es uns niemals an Nähe gefehlt, ganz im Gegenteil: Je mehr Technologie Sie Kindern zur Verfügung stellen, desto weniger persönlichen Kontakt gibt es doch zwangsläufig mit den Eltern, insbesondere wenn die Geräte sich im Kinderzimmer befinden, weil Bildschirme zwangsläufig einen erheblichen Teil der Aufmerksamkeit beanspruchen. Stellen Sie Ihrem Kind Spielekonsole, TV, Internet-PC und ein internetfähiges Handy ins Zimmer, und sie werden es deutlich weniger sehen – Nähe stellt man so sicherlich nicht her, und die Kinder erschließen sich zudem die digitale Welt weitestgehend alleine.

Immer häufiger erlebe ich Situationen in denen Kinder und Jugendliche mehr mit Personen schreiben, die gar nicht anwesend sind, als mit denjenigen zu sprechen, die ihnen gegenüber sitzen – leider sind auch viele Erwachsene da ganz schlechte Vorbilder. Und ich habe zunehmend Angst vor den Legionen digitaler Ignoranten, die mir immer öfter nicht nur telefonierend, sondern Nachrichten schreibend am Steuer eines Autos begegnen, weil sie sich offensichtlich für multitaskingfähig halten und gar nicht bemerken, dass sie fahren als hätten sie zwei Promille Blutalkohol intus.

Google in der Hosentasche
Jegliche jugendgefährdende Inhalte sind im Internet unzensiert und ungefiltert abrufbar

Aber zurück zum Thema: Wenn man weiß, welche Inhalte das Internet für Heranwachsende bietet – und da ist Sexting nur einer von zahllosen problematischen Bereichen – kann man Kindern unter 16 Jahren beim besten Willen nicht guten Gewissens die komplette Erwachsenenwelt rund um die Uhr verfügbar in die Hosentasche stecken, ich empfinde das sogar als grob fahrlässig. Im nicht-digitalen Teil des Lebens achten wir ja auch aus gutem Grund darauf, dass sie nicht zu früh Kontakt mit problematischen Inhalten und Umgang mit bösartigen Menschen haben – aber hier wissen die meisten von uns eben auch, wo die Risiken liegen, in Bezug auf das Internet dagegen zu über 80 % nicht, schließlich können wir diesbezüglich nicht auf Erfahrungen aus unserer eigenen Jugend zurückgreifen. Das bestätigen mir Woche für Woche die verblüfften Gesichter der Besucher meiner Elternabende.

Konkretes Beispiel: Bei der Recherche für eine Lehrerfortbildung habe ich kürzlich in der Google Bildersuche das Wort „enthauptet“ eingegeben. Probieren Sie das bitte nicht aus, mir war danach kotzübel, trotz aktiviertem „SafeSearch“! Die kopflosen Tiere, die man da angezeigt bekommt, sind noch das geringste Problem. Harmlosere Variante: Googeln Sie „Porno kostenlos“ und schalten Sie dabei die SafeSearch-Option bei Google ruhig auch einmal ab.

Unter www.medien-sicher.de/downloads/handbuch-jugendmedienschutz können Sie sich einen umfassenden Einblick in dieses Thema verschaffen. Ich bin mir sicher, dass Sie nach der Lektüre meine Position nachvollziehen können. Ich weiß natürlich, dass ich einen Kampf gegen Windmühlen führe, weil der großen Mehrheit der Eltern auch nicht ansatzweise bewusst ist, was „Internet“ für ihre Kinder tatsächlich bedeutet und beinhaltet und weil viel zu wenig Aufklärung in diesem Bereich läuft. Also überlassen weiterhin immer mehr Eltern immer jüngeren Kindern die komplette Erwachsenenwelt und reagieren dann fassungs- und hilflos, wenn dieses Experiment (natürlich!) richtig schief geht. Am Ende jedes einzelnen Elternabends offenbart sich die digitale Hilflosigkeit in der Frage: „Können Sie bitte nochmal an die Schule kommen und das auch unseren Kindern erklären?!“ Das kann ich allerdings beim Besten Willen nicht leisten.

Einblick ins Gehirn1
Im Gehirn tobt ein permanentes Tauziehen zwischen der Vernunft auf der einen Seite sowie den Zentren für Emotionen und Spaß auf der anderen

Meine eigenen Kinder gehören zu der Minderheit, deren Eltern immer einen digitalen Wissensvorsprung vor ihnen hatten, wir reden auch aktuell immer noch mit Ihnen über alle möglichen Themen aus diesem Bereich, inzwischen auf Augenhöhe. Beide kennen sich im Umgang mit Handy, PC und Internet bestens aus – obwohl wir ihnen digitale Geräte und Möglichkeiten immer erst zur alleinverantwortlichen Nutzung überlassen haben, wenn sie uns dafür alt genug erschienen, mit 14 waren sie das definitiv noch nicht! In Deutschland darf man per Gesetz auch aus gutem Grund frühestens ab 16 Jahren heiraten, einen Motorradführerschein machen, sich ohne Eltern bis Mitternacht bei öffentlichen Veranstaltungen aufhalten, bestimmte alkoholische Getränke konsumieren, etc.

Einblick ins Gehirn2
Die Vernunftsfraktion hat insbesondere bei Pubertierenden in der Regel einen ausgesprochen schweren Stand…

Pubertierende sind und waren schon immer besonders impulsiv, spontan, spaßorientiert, risikobereit und neugierig, erst allmählich gewinnt die Vernunft die Kontrolle über das Verhalten, und wie man z.B. auch an den Unfallstatistiken sieht, ist dieser Prozess auch mit Erreichen der Volljährigkeit noch längst nicht abgeschlossen – bei mir persönlich war das rückblickend eigentlich erst am Tag der Geburt meiner Tochter der Fall… 😉

In Bezug auf ihre Freundeskreise und ihr schulisches Umfeld hat meinen Kindern diese zurückhaltende Handystrategie überhaupt nicht geschadet, ganz im Gegenteil. Ein wesentlicher Grund dafür ist, dass wir ihnen schon von klein auf vermittelt haben, dass sich Persönlichkeit, Selbstbewusstsein, echte Anerkennung und Respekt nicht über Statussymbole und schon gar nicht über „alle haben das“ definieren, sondern dass es weitaus mehr darauf ankommt, was man „drauf hat“, als auf was man trägt bzw. mit sich herumträgt. Ich erlebe aber, dass sehr viele Eltern von vornherein davon ausgehen, dass ihr Kind ausgegrenzt würde, wenn es bestimmte Dinge nicht hätte. Denkt man diese Idee zu Ende, erzieht man damit Kinder, deren Selbstwertgefühl entscheidend auf materiellen Dingen basiert – und das ist eine mehr als wackelige Grundlage für ein gesundes Selbstbewusstsein. Echte Freundschaften erwachsen nunmal nicht aus Markenklamotten oder elektronischen Geräten – und ein Selbstbewusstsein, das maßgeblich von Statussymbolen getragen wird, lässt sich gefährlich leicht erschüttern.

Ich erlebe stattdessen immer wieder, dass gerade diejenigen unter meinen Schülern, die selbstbewusst sagen „ich brauche diesen oder jenen Quatsch nicht“, die locker komplett ohne Hollister, Abercrombie, Facebook, WhatsApp und Co. auskommen, damit überhaupt keine Probleme in ihrem Umfeld haben, weil ihnen eben diese Einstellung großen Respekt einbringt. Meine Kinder gehörten immer zu den letzten, die ein Handy, eine mobile Konsole oder einen Internettarif auf dem Handy bekamen, Nachteile hatten sie dadurch nie, und an Freunden mangelte es ihnen weder im realen Leben noch heute auf Facebook oder in WhatsApp.

=> Kinder brauchen starke Eltern, auch in der Medienerziehung

Anerkennung und Selbstbewusstsein gewinnen Kinder v.a. durch echte Erfolgserlebnisse.  Freizeitaktivitäten wie Sport, Musik, Theater, etc. sind dafür hervorragend geeignet. Übertragen Sie ihnen frühzeitig Aufgaben, die sie selbständig bewältigen können und übertragen Sie ihnen Verantwortung. Lassen Sie sie alles, was sie selbst bewältigen können, auch selbst tun – auch wenn das natürlich nicht immer fehlerlos funktioniert. Gerade überbehütete Kinder, die jeden Tag zur Schule gefahren werden, deren Mama die Schultasche packt, täglich bei den Hausaufgaben dabei sitzt und jegliches vergessenes Arbeitsmaterial auf SMS-Abruf in die Schule nachbringt, haben es schwer, ein stabiles Selbstvertrauen zu entwickeln, weil sie täglich spüren, dass ihnen wenig zugetraut wird. Von dem Experiment, Ihrem Kind viel zu früh die permanente Verfügbarkeit der kompletten Erwachsenenwelt per Smartphone in der Hosen- oder Handtasche zuzutrauen, kann ich Ihnen dagegen nur eindringlich abraten – Ihren Kindern zuliebe!

Sie können natürlich auch eine ganz andere, freigiebigere Handystrategie fahren und hoffen, dass das gut geht. Auch an meiner Schule erreiche ich nicht alle Eltern mit meiner Aufklärungsarbeit – und dementsprechend viele digitale Hilferufe, wenn es dann doch schief gegangen ist.

Abschließend möchte ich Sie sind herzlich einladen, einen meiner Info-Elternabende zum Thema „Pubertät 2.0 – Einblick ins digitale Schülerleben“ zu besuchen. Alle öffentlichen Termine finden Sie unter: www.medien-sicher.de/veranstaltungen

Alternativ können Sie sich auch die Videoaufzeichnung eines Elternabends zum Thema „Einblick ins digitale Kinderzimmer“ ansehen. Dieser fand im März 2014 statt und ist nicht mehr ganz aktuell, aber die Grundaussage ist nach wie vor dieselbe:

„Überlassen Sie Ihrem Nachwuchs nicht unüberlegt Technologie, mit der Sie sich selbst nur begrenzt auskennen, und schon gar nicht nur „weil es alle anderen haben“ und Sie keine Lust mehr auf Diskussionen haben!“

Diese offene E-Mail dürfen Sie gerne an beliebige Empfänger weiterleiten. Ebenso freue ich mich über Kommentare, die Sie unter diesem Artikel oder gerne auch im FORUM hinterlassen können.

Lesen Sie dazu auch => Starke Kinder brauchen starke Eltern – auch in der Medienerziehung

35 Gedanken zu „Liebe Eltern – eine offene E-Mail zum Thema Handynutzung

  • leyla

    Für mich ist es schrecklich zu lesen, dass es aufgrund der Technik einen Verlust an Nähe zwischen Eltern und ihren Kindern gibt. Es ist schwer zu verstehen, wie sich Eltern fühlen, da dies sehr schwierig sein muss. Ich verstehe, dass viele Eltern ihren Kindern ein Handy geben wollen, damit sie sich sicher fühlen und mit ihnen Kontakt haben können. Sobald ein Kind jedoch ein Telefon bekommt, ist es schwierig zu kontrollieren, was es auf dem Handy tun. Aus diesem Grund muss ein Vertrauensniveau zwischen dem Eltern und Kind stehen. Telefone sind eine große Ablenkung für Kinder vor allem wenn sie von der Schule zurückkehren, weil Handys oft in Schulen verboten sind. Ich denke, das ist schlecht und dass die Zeit mit der Familie nach einem Schultag verbracht werden sollte. Es ist auch schwierig, dass Kinder unter Druck stehen und der Einsatz von sozialen Medien es verschlimmert wird. Es scheint, dass unsere Generation auf dem Weg ist und die Technologie so schnell voranschreitet, dass sie nicht mehr kontrolliert werden kann.

  • Günter Steppich

    Hallo Mishel, danke für deinen ausführlichen Kommentar! Dass die meisten Kinder inzwischen ein Smartphone haben, liegt daran, dass die meisten Eltern keine Ahnung von diesem Thema haben. Warum erlauben wohl ausgerechnet Profis wie Bill Gates, Steve Jobs oder Jeff Bezos (Chef von Amazon) ihren eigenen Kindern keine Smartphones, obwohl fast alle eins haben? Man muss als Eltern auch manchmal unpopuläre Entscheidungen zum Wohl der Kinder treffen, auch wenn das den Kindern nicht gefällt, und klare Regeln aufstellen. Bei uns zuhause würdest du dein Handy beim Essen nicht benutzen – Punkt! Wir Eltern übrigens auch nicht.
    Wie heißt es so treffend: Wer immer mit der Herde läuft, sieht nur Ärsche vor sich. 😉
    Ein selbstbewusstes Kind kommt übrigens gut damit klar, wenn es als einziges etwas nicht hat, auch das ist Aufgabe der Eltern, ihre Kinder so stabil und selbstbewusst zu erziehen.

  • Mishel Shternberg

    Hallo, mein Name ist Mishel Shternberg. Ich bin ein 15 Jähriges Mädchen und bin beim Recherchieren auf diesen wunderbar geschriebenen Artikel gestoßen. Wie auch immer habt ihr aus eurer Sicht viele Punkte gut erklärt und ich Stimme auch den meisten zu. Jedoch vertrauen mir meine Eltern, was sehr wichtig für mich ist. Was ich damit meine ist das meine Eltern mir mein erstes handy mit 6 gegeben haben. Sozusagen als Einschulung Geschenk. Das hatte ich im Notfall immer dabei und wusste auch wie man es benutzt. In der 5 Klasse habe ich dan mein erstes I phone bekommen, mit dem ich alles mögliche machen konnte. (im Internet surfen, Spiele spielen, sms, whats-app, Facebook etc.) Was ich damit sagen will ist das ich natürlich als erstes alles austesten musste, und sogar ein bisschen abhängig geworden bin. Jedoch über die Jahre, lernte ich alles kennen und mein Besessenheit vom Handy schief ab. Natürlich hörte ich immer Kommentare am Esstisch wie lästig das Handy doch sei, jedoch nahmen mir meine Eltern es nie weg. Denn wenn man einem Kind was verbietet will es das noch mehr, und es macht alles um es zu bekommen.
    Ich bewundere eure Fürsorge, doch glaubt mir wir sind nun im 21 Jahr Hundert, und nicht in 1970. Die Menschheit entwickelt sich weiter, und die Kinder von heute werden mit Handys spielen. Bedenkt einfach nur, das wenn ein Kind zum Spielen rausgeht, und alle seine Freunde ein Handy haben, wie fühlt sich dan das eine Kind ohne das neuste Spielzeug? Außerdem verbinden sich Kinder über soziale Medien mit einander und formen ihre eigene Community. Liebe besorgte Eltern, denkt ihr wirklich ihr seit selbst nicht vom Handy besessen? Denkt mal darüber nach, bevor ihr euren Kindern was verbietet. Wie hättet ihr euch gefühlt?

  • Aysha G-K

    Ich stimme dir voll und ganz zu! Es ist traurig zu sehen wie abhängig sogar junge Kinder heutzutage von ihren Handys sind. Es schockiert mich immer wieder wenn ich ein zehnjähriges Kind mit einen Handy sehe. In meiner Generation haben wir als wir so alt waren noch auf Schulhöfen und in Gärten gespielt. Heutzutage wissen Kinder gar nicht mehr wie sie sich ohne Technologie unterhalten können. Sie treffen sich mit ihren Freunden bloss um auf dem Handy ein Videospiel zu spielen oder im Internet zu surfen. Oder sie sitzen zusammen und schreiben mit ihrem Handy anstatt sich mit den Freunden richtig zu unterhalten. Wo führt das hin? Irgendwann werden Kinder und Jugendliche von der Technologie abhängig sein und sie werden nicht mehr ohne sie auskommen. Sie werden wie Roboter sein. Deshalb finde ich es gut, den jungen Kindern das Handy zu verbieten oder ihnen die Benutzung nur zu erlauben um mit der Familie zu kommunizieren.

  • Emily

    Danke für diesen Artikel. Es handelt sich um viele wichtige Themen und ich bin einverstanden mit Ihren Punkten über die Gefahren des Internets Herr Steppich. Jeder spricht von diesen grässlichen Situation, dass Kinder nicht sicher im Internet oder mit Handys sind, und deshalb brauchen wir eine Lösung. Es steht außer Zweifel, dass die oben genannten Regeln besonders für sehr junge Kinder vernünftig sind aber es bringt die Frage auf, ob wir in einer Welt leben wollen, wo wir solche strengen Vorschriften brauchen, nur um unsere Kinder zu schützen. Es ist fast lächerlich, dass wir die Handystrategie brauchen und deshalb denke ich, dass das Internet sich ändern muss.

    In einer idealen Welt hätten wir einen separaten Teil des Internets ausschließlich für die Kinder. Es wäre sicherer und es könnte erzieherisch und auch unterhaltsam sein. Jedoch weiß ich, dass es schwierig zu bestücken wäre und auch weiß ich, dass es Zeit nehmen könnte. Im Augenblick sollten wir alles diese Handystrategie benutzen. Es ist von größter Wichtigkeit, dass die Kinder geschützt sind und eine einfache Lösung ist, für Kinder Handys und das Internet zu verbieten, aber sie sind nicht nur gefährlich aber auch nützlich und in einigen Fällen notwendig. Deshalb werde ich diese Regeln für meine Kinder benutzen. Vielen Dank.

  • Günter Steppich

    Da gebe ich Ihnen recht, aber ein Smartphone ist nunmal kein simples Handy mehr, sondern ein Hightech-PC im Hosentaschenformat. Geben Sie Ihren Kinder eines Ihrer alten Tastenhandys als Notfalltelefon mit und Sie haben die Risiken eliminiert.

  • Caroline Davis

    Das hochaktuelle Problem der Kinder mit Handys ist eines, das disukutiert werden muß. Es ist alarmierend, daß so viele Kinder Handys haben, und in den moisten Fällen von ihnen abhängig sind. Heutzutage hat jeder ein Telefon in seiner Hand geklebt und es ruiniert die Kindheit von vielen Jugendlichen. Als ich jünger war, würde ich in der frischen Luft spielen oder zu den Häusern meiner Freunde gehen, anstatt von Facetime oder Skype auf dem Handy benutzen. Auch vergessen viele Kinder immer Grammatik und Rechtsschreibung und statt dessen benutzen sie Kürzel. Es steht außer Zweifel, daß Kineder leicht süchtig werden, und daß Socialmedia sich als sehr problematisch erweist. Ich stimme völlig zu, daß die Beziehungen zwischen Kindern und Eltern in Gefahr sind, und daß Apps wie Facebook und Snapchat ihnen ein falsches Sicherheitsgefühl geben. Eltern müssen Socialedia spatter vorstellen wie ich glaube, daß diese Netzwerksites das Problem sind und das eigentliche Handy selbst.

    Andererseits ist auch ein großer Nachteil sofort erkennbar. Kinder wollen immer mehr Unabhängigkeit und es gibt eine Notwendigkeit für Handys. Während ich verstehe, daß Handys schädlich wenn bei so jungen Jahren gegeben sein können, glaube ich die Kinder sie brauchen, um einen Weg der Kontaktaufnahme mit den Eltern zu haben. Als ich jünger war, hatte ich niemanden anzurufen als ich den Bus verpaßt hatte oder als ich abholen brauchte. Auf diese Weise erweisen sich Handys als vorteilhaft. Jugendliche wollen in der Lage sein, mit ihren Freunden sofort zu sprechen und wenn richtig eingesetzt, sollte das kein Problem sein. Wir leben in einer Welt, wo die Technologie zunehmend zu verbessern wird, und wir sollten das zu unserem Vorteil nutzen. Zum Beispiel, Antworten auf dringende E-Mails oder für die Kontaktaufnahme mit Verwandten auf der ganzen Welt. So schädlich wie Handys sein können, sind Kinder verantwortlich dafür und außerdem ist es wichtig, über die Gefahren davon aufgeklärt werden. Meiner Meinung nach sind Handys so nützig und das Problem liegt allein in der Nützung von Socialmedia in so einem jungen Alter.

  • R. Munzel

    Sehr geehrter Herr Steppich,

    durch Zufall habe ich Ihre Ausführungen zum Thema Smartphone entdeckt und bin sehr froh, dass es mehr Personen gibt, die den Kampf gegen Windmühlen aufnehmen – denn eng mit dem Thema smartphone sind auch die sog. „sozialen“ Netzwerke verknüpft, die sich in der Realität oft als asozial herauskristallisieren.
    Darauf möchte ich an dieser Stelle gar nicht eingehen, dass wäre sicher einen eigenen Blog wert.

    Aber das Thema Medienkompetenz liegt mir am Herzen. Ich selbst bin Jahrgang 73 und habe mit ca. 11 Jahren einen VC20 bekommen – konnte mich also sehr früh mit der Digitalisierung auseinandersetzen (bis hin zum Abtippen vom Maschinencode aus der Zeitschrift RUN).
    Damals war es aber noch erforderlich, die Funktionen hinter einem PC zu verstehen – um alleine ein Spiel starten zu können „LOAD $, RUN usw…).
    Deshalb ist es mir auch jetzt möglich, hinter die Kulissen eines Betriebssystemes zu blicken.

    Das Benutzen eines Smartphones hat nicht im Mindesten mit diesen Fähigkeiten zu tun. Es ist eine reine Anwendung – wie das Einschalten eines Fernsehers mittels Fernbedienung. Und auf diesen Geräten werden auch keine Word-Dokumente formatiert. Die Nutzung eines smartphones für Jugendliche stellt meiner Auffassung nach de facto nichts weiter als ein Vergnügungsinstrument dar – zum Leidwesen aller sozialer Kontakte, worüber Sport- und Turnvereine, Chöre oder freiwillige Feuerwehren ein Lied singen können. Selbst die oft beschriebenen Internetrecherchen sind auf einem 5“-Display nicht sehr erquicklich. Die im Beruf erforderliche Medienkompetenz erwirbt man nicht am smartphone! Ich werde mich bemühen, Sie bei Ihrer Arbeit zu unterstützen!

    Mit freundlichen Grüßen
    R. Munzel

  • Günter Steppich

    Hallo Katrina, danke für Ihren Kommentar. Auf Ihre Ideen, wie man das Internet kindersicher machen kann, bin ich ehrlich gespannt!

  • Katrina

    Vielen Dank für diesen Artikel, den ich sehr anregend fand. Ich stimme zu, dass die unbeaufsichtige Handynutzung gefährlich sein kann weil Kinder immer die Gefahr laufen, auf Cybermobbing oder Jugendgefahrdende Inhalte zu stoβen. Sie machen deutlich, dass man Kinder es verbieten sollte, Handys mit Internetkontingent zu benutzen, um sie zu schützen. Es gibt jedoch Gegenargumente, die nicht auβer Acht zu lassen sind. Überwiegend erweisen sich Smartphones als vorteilhaft weil sie eine praktische Möglichkeit bieten, Information für Hausaufgaben zu finden oder mit Freunden zu kommunizieren. In der Zukunft werden die Jugendliche von heute die mobilen Internet für fast alles benutzen, also halte ich es für wichtig, dass sie verantworungsbewusst sind. Obwohl sie sagen, dass mit 16 Jahren Jugendlichen alt genung sind, brauchen einige Jugendlichen vorher die Möglichkeit, Fehler mit dem Internet (ohne ernsthafte Folgen) zu machen. Meiner Meinung nach, sollen wir nicht Kinder abgrenzen, sondern das Internet sicherer machen.

  • Pingback: Handy-/Smartphone-Nutzung – Gymnasium Philippinum Marburg

  • Günter Steppich

    Hallo und danke für den ausführlichen Kommentar. In meiner Arbeit unterscheide ich klar zwischen schulischer und privater Nutzung: In der Schule sollte Kindern qualifiziert der produktive Umgang mit digitalen Werkzeugen vermittelt werden, das geschieht viel zu wenig und da ist Deutschland international weit abgeschlagen. Die private Nutzung als Unterhaltungs- und Kommunikationsmittel ufert immer mehr aus und hat inzwischen schon Kitas erfasst – und viele Elterm sind da auch denkbar schlechte Vorbilder: 60 % unserer Fünftklässler sind häufig genervt von der Handynutzung ihrer Eltern.
    Ich persönlich habe mit 20 während eines Studentenjobs erstmals an einem Computer gearbeitet, mit 27 habe ich mir den ersten gekauft. Das war in den 80ern ok, heute funktioniert das nicht mehr. Der Mehrheit der Studienanfänger fehlt es an grundlegendsten IT-Kennnissen, viele können noch nicht einmal ein Word-Dokument ordentlich formatieren.
    Wir müssten also im privaten Bereich auf die Bremse treten und im schulischen Gas geben, aber der Versuch, entsprechende Einsichten zu vermitteln, ist eine Sisyphosarbeit zum Quadrat, weil der Berg bei jedem neuen Anlauf schon wieder ein Stück höher geworden ist.

  • Anonymous coward

    Ergänzend noch:

    Hat zwar nicht direkt mit Smartphones zu tun, aber mein absoluter Lieblingsvortrag:
    http://www.ted.com/talks/ken_robinson_says_schools_kill_creativity?language=de

    Beispiel für die oben genannten, bei Professor Gerald Hüther:
    http://medienbewusst.de/fernsehen/20090803/gerald-huether-medien-sind-keine-ersatzbefriedigung-fuer-ein-ungelebtes-leben.html

    Ein Interview mit Jeff Bezos, dem Gründer von Amazon:
    http://uk.businessinsider.com/amazons-jeff-bezos-on-profits-failure-succession-big-bets-2014-12
    Zitat: „JB: I have three boys and a girl. The oldest is 14. He was the last person in his class to get a smartphone. He reminded me of this frequently. When the second-to-last person got a smartphone, he sent an email message to all of his classmates that said, “Then there was one.”“
    Es war also nicht nur Ex-Apple Chef Steve Jobs der das für seine eigenen Kinder nicht wollte. Auch der Sohn von Jeff Bezos hatte mit 14 noch kein Smartphone.
    Die wissen schon genau warum, würde ich mal sagen.

  • Anonymous coward

    1. Super geschrieben, vielen Dank. Super website.

    2. Herr Spitzer ist übrigens nicht der einzige der Medien/Internet/etc. bei Kinder für schädlich hält. Beispiel: http://www.heise.de/tp/artikel/45/45572/1.html und wenn man sich etwas Mühe macht zum Thema Medienkompetenz zu googeln findet man haufenweise Meinungen von Pädagogen, Soziologen, Neurologen etc. – der Tenor ist in etwa immer der Gleiche: unter 14 Jahren können die Kinder damit nix anfangen und es schadet. Punkt.

    3. ich persönlich finde die Aussage von Ihnen „Wenn man den Umgang damit schlicht verbietet und erst mit 18 Jahren erlaubt, sind sie als Erwachsene nicht in der Lage, Computer und Smartphones im beruflichen Umfeld effektiv zu nutzen, und das ist inzwischen in fast allen Berufen ein erheblicher Nachteil.“ allerdings falsch. Ich hab mich erst ab 17 mit Computern beschäftigt und bin doch ein Diplom-Informatiker mit super Abschlussnote geworden. Trotzdem können die meisten Eltern nicht mal den Unterschied zwischen „Reply“ und „Reply-All“ erklären, und die Kinder könnens auch nicht, auch wenn sie schon mit 5 ein Smartphone hatten. Karriere machen diese technisch planlosen Eltern trotzdem.

    Um im Globalisierungswettbewerb bestehen zu können bräuchte unser Land aber Menschen mit richtigen Fähigkeiten und Kenntnissen, und keine Looser mit „Wischkompetenz“ und einer Aufmerksamkeitsspanne von 30 Sekunden. Die letzteren züchten wir grade in großer Zahl heran so wie ich das sehe. Wenn die in 20 Jahren mitten im Berufsleben stehen und wir dann das Ergebnis sehen wird es zu spät sein.

    Meine einzige Hoffnung ist das es in allen anderen Ländern gleich ist, so das wir relativ gesehen nicht schlechter abschneiden.
    Dringend mal anschauen: http://ben-evans.com/ „Mobile is eating the world“
    Dahin geht die Reise…

  • Günter Steppich

    Die reale Welt ist noch viel gefährlicher als die digitale, da erfüllen Sie doch auch Ihre Erziehungsaufgabe!
    Wie stellen Sie sich das denn sonst vor, Sie geben den Kindern die Geräte und die Schule übernimmt die Medienerziehung? Ich komme dann abends zu Ihnen, schicke die Kinder ins Bett und nehme ihnen die Handys weg, damit sie genug Schlaf bekommen? Wenn Sie Ihre Kinder digital verloren haben, ist das allein Ihre Verantwortung, wem sonst wollen Sie die Schuld dafür geben? Und natürlich hätte es anders sein können, andere Eltern schaffen das auch. Man muss sich mit dem Thema aber intensiv auseinandersetzen.

  • besorgtemama66

    Herr Steppich, die Tatsachen sind mir völlig egal. Sie stellen ein stichhaltiges Argument dar aber ich verstehe nicht diese Idee einer objektiven Erziehungsaufgabe für Eltern. Ich bin da gar nicht einverstanden. In Wirklichkeit finde ich die elterliche Pflicht, das sichere Navigieren beizubringen, eine idealistische Sackgasse. Die digitale Welt bleibt kein sicherer Ort. Es ist eine Dystopie. Ich habe meine Kinder verloren, Herr Steppich, und heutzutage hätte es nicht anders sein können.

  • Günter Steppich

    wenn Kinder nachts ausgeraubt werden, ist das Problem doch, dass sie nachts auf der Straße sind, und nicht das Handy! Geräte können nicht schuld an irgendetwas sein, die liegt immer bei den Menschen, die damit umgehen, und bei Kindern tragen die Eltern die Verantwortung.

  • Aditi S

    Die Themen diskutiert in dieser Blogeintrag sind sehr relevant und besorgniserregend, weil sie zukünftige Probleme für die junge Generation verursachen konnten. Ich stimme völlig mit ihrem Handy Strategien für Grundschüler, dass Grundschüler nur für SMS zu ihren Eltern ein Handy telefonieren und schicken brauchen. Folglich, das Handy nur im Notfall (nicht als ein Spielzeug) benutzen würden. Als ich jünger war, spielte ich im Freien an der frischen Luft. Jedoch Heute, sehe ich kleinen Kinder in ihren Videospielen, mit kein Interesse an der Welt um sie herum, vertieft. Außerdem können Kinder bei einem so jungen Alter leichter zu beeinflussen und süchtigen werden. Dies wird auch ihre Augenlicht schädigen. Wie Sie in ihre Blogeintrag erwähnen, ist diese Sucht gefährlich, weil es ihre Sicherheit gefährdet, insbesondere wenn man über die Strasse gehen.Es macht mir angst!

    Sondern, in einer Welt, in der Kinder und Jugendliche zunehmend unabhängiger werden,ist das zusätzliche Wissen von einem Smartphone nützlich. Beispielsweise, können sie überprüfen ob, es irgendein Störungen der öffentlichen Verkehrsmittel gibt. Smartphones ermöglichen auch Studenten, um ihre E-Mails zugreifen, während sie unterwegs sind, um ihre dringenden Nachrichten über die Schule von den Lehrern zu reagieren (Dennoch, kann das Internet gefährlich sein, da nicht all die Informationen zuverlässig ist) Wenn man Smartphones sinnvoll benutzt, können sie helfen junge Menschen organisiert zu bleiben (was sie oft schwer zu finden), da alle seine SMS’, E-mails, Kontakte und Kalendar im gleichen Palast sind.

  • Günter Steppich

    Liebe besorgte Mama, Smartphones gibt es erst seit 8 Jahren, nicht seit 100, und es liegt doch an uns Eltern zu entscheiden, wann unsere Kinder Handys bekommen und ihnen beizubringen, wie man souverän damit umgeht. Eltern, die sich über die Handynutzung ihrer Kinder beklagen, haben es doch selbst in der Hand, es ist ihre Erziehungsaufgabe, daran etwas zu ändern, wer sonst sollte das tun?

  • Arjuna

    Dieses Problem wird gegenwärtig besoners heftig diskutiert weil das ergebnis in der Zukunft sehr ernst für meine Generation wird. Ich halte es für furchtbar, dass es alltäglich ist für Grundschüler Handys zu tragen. Es steht ausser Zweifel, dass viele Jugendliche sehr unerzogen und daher verletztbar sind, und es ist deswegen sehr schädlich für Junge Leute Handys zu tragen. Aber Vorteile und Nachteile mussen gegeneinander abgewogen werden. In der Stadt, gibt es viele Schlager und Einbrecher und deswegen ist es wichtig für Junge Leute Handys zu tragen, damit Sie die Polizei behruhren konnen. Es ist einfacher als früher Leine ziehen und in der Stadt ist dass sehr gefahrlich, also sollte man immer ein Handy tragen. Andererseits ist auch ein grosser Nachteil sofort erkennbar. Kinder werden einfach ausgeraubt weil Sie nicht verstehen dass, wenn man in der Nacht ein Handy tragt, man gefährdet ist. Das Thema „Sexting“ ist auch sehr wichtig. Kinder sind so verletztbar und leicht zu beeinflussen, und Sie konnen geistesgestört werden. Es ist sehr schwer zu herrschen, was Kinder zueinander im Internet sagen, und wenn Eltern faul sind, konnen die Auswirkungen für junge Leute sehr schlimm sein.

  • besorgtemama66

    Als Mutter von vier Kindern finde ich, dass Handys natürlich ein schrecklich großer Teil meines Lebens sind. Es wäre untertrieben zu sagen, dass ich es ‘unglücklich’ finde.

    Zuerst, hasse ich die Neuheit dieses “digitalen Demenz”. Vor erst Hundert Jahren haben diese hasserfüllte Stücke an Technologien nicht existiert und es ging uns OKAY. Tatsächlich, glaube ich fest, dass die Menschheit insgesamt besser war und da liegt der Hund begraben.

    Ich weiß, man würde sagen, “aber damals war das Leben so unkompliziert, dass wir sie nicht gebraucht haben.” In Erwiderung auf dieses Argument sage ich nur, dass sich unsere Bedürfnisse nicht sehr von denen der damaligen Zeit unterscheiden. “Dann,” magst du wohl sagen, “Was brauchen wir?” Ich werde dir erklären. Wir brauchen Verbindungen. Leute, besonders Kinder, müssen echte Knöpfungen mit den Menschen in ihrer Umgebung schaffen, um sich wirklich glücklich und befriedigt zu fühlen. Diese falschen Freundschaften auf dem Handy taugen nichts. Jeden Tag rühmen meine Kinder sich, eine neue Freundschaftsanfrage oder SMS zu bekommen und das macht mich ganz krank. “Warum sprecht ihr nicht mehr mit mir?” will ich sagen, “Warum habt ihr so unaufhörlich und rücksichtslos die herrliche Beziehung, die wir hatten, zerstört?” Es gäbe keine Antwort. Keine Antwort, da meine Kinder alle am Handy kleben.

    Also ja, für mich handelt es sich gar nicht um das Alter des Kindes, sondern um einen innewohnenden menschlichen Wunsch auf soziale Interaktion – einen Wunsch, den Handys einfach nicht erfüllen können.

  • Eve M

    Dieser Blogeintrag wirft ein sehr wichtiges und schwieriges Problem auf. Ich auch halte es für gefährlich, dass so viele Kinder ein Smartphone haben. Im Eintrag sagt es, dass man die Nähe zu seinem Kind verlieren könne, und da gehe ich völlig konform. Wenn ein Kind ganz leicht auf dem Internet oder per SMS mit seinen Freunden chatten können, denken sie nicht an seine Eltern, die im gleichen Zimmer sitzen. Der Handy baut eine unsichtbare Blase, in der das Kind nach und nach gefangen wird. Jetzt können Kinder besser auf ihren Handys tippen, als mit einem Mensch reden. Sie vergessen immer Grammatik und Rechtschreibung und stattdessen benutzen Sie Kürzel.

    Obwohl es ohne Zweifel viele Nachteile von Handys gibt, glaube ich, dass es auch Ausnahmen gibt. Zum Beispiel, als ich jünger war, müsste ich mit dem Schulbus nach Hause kommen also hatte ich mit acht Jahren ein Handy. Wenn ich den Bus verpasst habe, konnte ich eine SMS meinen Eltern schicken. Ich brauchte einen Handy aber nur für die Notfälle also war der Bildschirm sehr klein und schwarz-weiß. Wenn ich mit meinen Freunden plaudern wollte, bin ich nach ihre Häuser gegangen und meiner Meinung nach ist das wirklich besser als das Chatten auf Facebook oder per SMS. Jetzt sehe ich immer Kinder mit iPhones und ich halte es für wirklich unnötig!

  • S. Brunner-Orawsky

    Sehr geehrter Herr Steppich,

    danke für Ihre Ausführungen. Auch ich arbeite mit Kindern und Jugendlichen aller Altersgruppen. Es ist m.E. eine der wichtigsten Aufgaben für Pädagogen, Kinder und Eltern gleichermaßen auf die Folgen ihres Handelns aufmerksam zu machen und ihnen die Informationen zukommen zu lassen, die Sie aus meiner Sicht sehr gut auf den Punkt bringen. Werden Sie nicht müde, dies zu tun, denn Sie helfen mir und anderen Engagierten, diese Arbeit zu leisten! Wir brauchen auch in Zukunft Generationen, die mehr als nur eine Seite der Medaille betrachten können und nicht nur der Faszination des Neuen erliegen. Nicht verteufeln, Fakten benennen und alternative Umgangsweisen aufzeigen, das ist Ihnen mit dem Artikel und dem Beispiel eines Handynutzungsvertrags gelungen. Ich bin sicher, dass wir damit eine ganze Reihe von Eltern und Kindern erreichen! Dass wir nicht jeden auf den Weg der kritischen, konstruktiven Betrachtung mitnehmen können, werden wir nicht ändern können.

    Vielen Dank. Auch ich mache weiter.
    S. Brunner-Orawsky

  • Günter Steppich

    Lieber Jürgen A.,

    Spitzers Positionen sind aus meiner Sicht weltfremd und indiskutabel. Er verteufelt digitale Medien, ich dagegen ausdrücklich nicht, was ich in meinen Vorträgen immer wieder betone.
    Ein Handy ist auch keine Droge, wie in Ihrem Beispiel beschrieben, was bedeuten würde, dass es nur Schaden und keinen Nutzen gäbe.
    Die Welt ist digitalisiert und wird es für immer bleiben, Kinder müssen darauf vorbereitet werden, mit dieser Technologie verantwortungsvoll und nutzbringend umzugehen.
    Wenn man den Umgang damit schlicht verbietet und erst mit 18 Jahren erlaubt, sind sie als Erwachsene nicht in der Lage, Computer und Smartphones im beruflichen Umfeld effektiv zu nutzen, und das ist inzwischen in fast allen Berufen ein erheblicher Nachteil.

    Im Unterricht gibt es zahlreiche Möglichkeiten, den Lernerfolg mit dem Einsatz digitaler Medien sinnvoll zu unterstützen, und das unter kompetenter Anleitung. Das klappt sehr wohl, ich praktiziere es regelmäßig.
    Im Freizeitbereich läuft dagegen manches aus dem Ruder, weil es sich hinter dem Rücken der Eltern abspielt, die häufig sehr wenig Ahnung von den Risiken und Nebenwirkungen dieser Technologie haben.
    Eltern die notwendigen Einblicke in die digitale Welt zu verschaffen, ist meine Aufgabe, Verteufelung und Komplettverbot sind dagegen nicht hilfreich.
    Sie kennen sicher auch diese Kinder, die Zuhause nie Süßigkeiten bekommen und dann bei Kindergeburtstagen eine ganze Packung Schaumküsse auf den Teppich erbrechen.

  • Jürgen A.

    Lieber Herr Steppich,

    mit Interesse habe ich Vorträge von Ihnen gehört und einige der von Ihnen empfohlenen Publikationen gelesen. Ebenso habe ich auch Publikationen von Manfred Spitzer gelesen. Sie wollen beide das gleiche – nämlich unsere Kinder schützen. Das ist gut so. Spitzer ist dabei konsequenter als Sie.

    Meines Erachtens kann man nicht gleichzeitig en Medium verteufeln und dann doch ein bisschen davon (im Unterricht oder unter Aufsicht) empfehlen. Das klappt nicht.

    Sie würden auch nicht empfehlen, im Unterricht unter Aufsicht drei oder vier Züge zu rauchen, um Kompetenz im Umgang mit Tabakwaren zu erwerben.

  • CVB

    Obwohl die Altersempfehlungen eine gute Idee sind, heute leben Kinder in einer ganz andere Welt wo unser Leben von Technologie dominierten ist. Deshalb während ich denke, dass eine 5-jährige kein Handy haben sollte, müssen Kinder auch verstehen über Technologie um sie zu benutzen. Solange sie nicht süchtig werden, meiner Meinung nach sind Handys nützlich.

  • DN

    Ich denke dass die Altersempfehlungen passend sind. Heutzutage, gibt es viele Grundschüler, die Smartphones mit dem Internetkontingent haben dürfen. Das finde ich doof weil es eine Ablenkung von ihrer Schularbeit ist. Ausserdem, können sie anstössige Inhalt zugreifen.

    Eine weitere Gefahr ist das Thema ‚Cybermobbing‘. Obwohl es ein Problem für alle ist, ist es besonders gefährlich für Kinder. Sie sind sehr jung, also wissen sie nicht, wie man mit dem Problem umzugehen soll. Das ist sehr problematisch weil es tragischen Konsequenzen führen kann.

    Andereseits, mit 16 Jahren, glaube ich dass es wichtig ist ein Handy zu haben. Zum Beispiel, wenn es der Internetkontingent gibt, ist es einfacher, Information für ihren Schularbeit schnell zu finden. Wenn man auch die Aktivitäten nach der Schule hat, kann man seine Eltern kontaktieren.

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  • GS

    Macht die digitale Welt dumm?

    Die Panikmache eines gewissen Psychiaters basiert auf weitestgehend unbewiesenen Theorien, er verwendet nachweislich falsche Zahlen, sucht sich nur die Studien heraus, die in sein Feindbild passen und qualifiziert alle anderen als „schlecht“ ab. Im Internet findet sich massenweise Kritik von Fachleuten an seinen Thesen.
    GFK Stellungnahme

    Kritik an Spitzer

    Macht es denn Sinn, digitale Medien aus den Schulen heraus zu halten, die Kinder auf eine Zukunft vorbereiten müssen, die unausweichlich immer digitaler sein wird? Kann man Kinder mit Methoden von gestern auf die Welt von morgen vorbereiten?

  • Kerstin W.

    Danke für die Altersempfehlungen, da gehe ich völlig konform. Was ich nicht werstehe, ist der zynische Kommentar zur „digitalen Demenz“, denn letztendlich ist genau das auch der Inhalt Ihrer Aussage. Und die „digitale Demenz“ verteufelt nicht die Handy’s sondern kritisiert, dass Multitasking von unseren Jugendlichen regelrecht trainiert wird (erfolglos), indem mehrere digitale Medien gleichzeitig benutzt werden. Außerdem wird dringend davon abgeraten zuviel digitale Medien in der Schule Einzug halten zu lassen, weil damit unsere Kinder die Selbstkontrolle verlieren (da diese vom Computer „übernommen“ wird).

  • Svenja Reiter

    Vielen Dank, Du sprichst mir aus der Seele .Alle meine Fragen sind beantwortet .Und wenn ich das so lese,habe ich doch keine zweifel ,das ich es richtig mache .Schöne Weihnachten Danke

  • Kunigunde

    Per Zufall habe ich glücklicherweise diese Seite gefunden. Ich kann nur alles bestätigen und du sprichst mir ebenfalls aus dem Herzen. DANKE!!

  • Du sprichst mir aus der Seele -Danke!
    Erst gestern Abend habe ich wieder mit Eltern gesprochen, deren 12 jähriger solange rumnöhlte bis die Eltern im ein Smartphones, auch noch mit 200 MB Flatrate, in die Hand gegeben haben.

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