Waldschule Wehrda / Marburg

Auszug aus der Festschrift zum Jubiläum - Klaus Demuth

Ein Rückblick: Schulelternbeiratsarbeit

in den Jahren 2004 bis 2006


 

Im Oktober 2004 standen wieder einmal die Wahlen zum Schulelternbeirat der Waldschule an. Schulleiterin war zu dieser Zeit Frau Haag. Gewählt wurden als stellvertretende Vorsitzende Angelika Sohn sowie als Vorsitzender ich (Klaus Demuth).

Ich hatte zwar eine vage Vorstellung, wie der Vorsitz eines Elternbeirates abläuft, aber es gab doch einige Überraschungen, zunächst in Form einer großen Kiste. Diese stellte mir meine Vorgängerin, Antje Kärchner, auf den Tisch - mit der Bemerkung, dass dies die gesammelten Unterlagen des Elternbeirats der vergangenen Jahre seien. Freudig schleppte ich also die
Kiste nach Hause, um sie in einer der hintersten Ecken zu verstauen, denn nach erstem Augenschein war die Kiste zwar voll mit Geschichten und dem Staub der Vergangenheit, aber eigentlich für unsere zukünftige Arbeit nicht mehr wertvoll: Die lag in Form von Schul- und Gesamtkonferenzen und Arbeiten am Schulprojekt so richtig vor uns und Frau Haag lud in schöner
Regelmäßigkeit zu einer der oben genannten Aktionen ein.

Neben diesen Konferenzen gab es natürlich auch „Wichtigeres“ zu tun, z.B. am 1. Juni 2005 das große Schulfest. Ein toller Erfolg: brachten doch sehr, sehr viele Eltern Essen und Häppchen aus den verschiedensten Ländern. So war es eine aufregende Reise durch die Küchen der Erde.
Doch es wurde nicht nur gegessen: Das Wichtigste waren natürlich die Vorführungen der Kinder, die sich und ihre Klassen in verschiedensten Aktionen wunderbar darstellten.

Neben der Durchführung des Schulfests sorgten wir auch für eine reibungslose Einschulungsveranstaltung (für die Eltern wenigstens, indem wir für Verpflegung für die Wartenden sorgten), die „Ausschulungsveranstaltung“, einen Basar im Herbst und mit dem Förderverein für einige Abendveranstaltungen. Letztere waren leider nicht so gut besucht, wie wir das gerne
gehabt hätten. Aber es ist halt nicht einfach, Eltern abends in die Schule zu locken.

Die Arbeit als Schulelternbeirat war fruchtbar und die Waldschule war auf einem guten Weg, als Frau Haag uns plötzlich verließ. Da sich nicht so schnell eine Nachfolgerin (nicht mal ein Nachfolger!) fand, sprang unser Konrektor Herr Pierrets in die Bresche. Das sollte unseren Anstrengungen aber keinen Abbruch tun. Schließlich hatten Angelika und ich verschiedenste
Ideen um den „Interims-Chef“ auf Trab zu halten. 

So quälten wir Herrn Pierrets wiederholt mit der Idee, den Schulhof zu verschönern und trafen uns im Jahr 2005 in der neu gegründeten SchulhofAG. Wir wälzten Kataloge mit Spielgeräten, ereiferten uns über besonders interessante und gute Ideen (wie eine Kletterwand), um sie gleich darauf wieder zu verwerfen.

Ich erinnere mich noch genau, dass ich eingeladen wurde, doch mal (ich verstand: mal kurz) nachmittags in die Schule zu kommen, um uns (wie ich meinte) zum x-ten Male den Schulhof anzuschauen. In der Schule warteten alle bereits: Herr Pierrets, Frau Nandzig-Möhlen, Angelika Sohn und Jan Woscidlo. Als ich ankam, sagte Herr Pierrets: „Nun mal los!“, wir hätten ja schließlich einen weiten Weg vor uns. Weiten Weg? Was sollte das? Na, es war ganz einfach: was ich nicht mitbekommen hatte war, dass unsere AG „Schulhofverschönerung“ sich an diesem Nachmittag einige Schulhöfe in Mittelhessen anschauen wollte. Und so fuhren wir nach Stadtallendorf, nach Bauerbach, nach Wohratal und wer weiß wohin noch. Aber die Tour war
sehr fruchtbar. In einer Schule haben wir uns kleine Blockhäuschen angeschaut, in einer anderen Schule waren mit Steinen herrliche Sitzgelegenheiten errichtet. Und wiederum in einer anderen Schule konnten wir uns eine tolle Rutsche anschauen.

Wie wir heute wissen, war diese „Mittelhessenreise“ ein toller Erfolg: zwei der drei erwähnten Veränderungen konnten die Schüler (wenn auch erst nach meiner Zeit als Schulelternbeirat) schon in Besitz nehmen und die dritte Attraktion ...?!

Im Jahr 2005 kamen wir auch auf die Idee, eine Schulzeitung zu gründen, damit die Kinder später einmal etwas über ihre Schulzeit in den Händen haben und mit Freude auf die Geschehnisse zurückblicken könnten. Also versammelte sich am 09.11.2005 die Schulzeitungsredaktion mit über 20 Kindern in der 6. Stunde im Computerraum zur ersten Sitzung. Bald merkten wir, dass wir drei Erwachsenen nicht ausreichten, um den Bedürfnissen der vielen kleinen Redakteure gerecht zu werden und riefen um Hilfe. Diese kam in Form weiterer Eltern. So konnte dann im März 2006
die erste richtige Schulzeitung der Waldschule mit dem neuen Logo der zwei Eulen „Waldtraut und Waldemar“ erscheinen.

Als besondere Überraschung konnten wir kurz vor Jahresende die Gruppe „Spunk“ verpflichten. Wir mussten die Kinder in Gruppen aufteilen, und so spielte Spunk in der Turnhalle zweimal. Die Kinder (und etliche Eltern auch) waren begeistert!

Am Jahresende hatte sich in Sachen Schulleitung noch nichts ergeben.

Im Jahr 2006 standen wieder an: Konferenzen, Schulhofverschönerung, Schulfest (das leider mit dem Eröffnungsspiel der deutschen Mannschaft kollidierte: es war Fußballweltmeisterschaft!). Trotzdem war das große Schulfest ein toller Erfolg...

Weiterhin die Einschulungs- und Ausschulungsfeier und natürlich die zweite Nummer unserer Schulzeitung im Sommer 2006. Auf dem Deckblatt hatten sich die Eulen stark im Aussehen verändert. Unseren Schulredakteuren hatte es wieder viel Spaß gemacht die Eulen zu malträtieren.

 In Sachen neue Schulleitung hatte sich noch immer nichts Neues ergeben!

Lehrerinnen kamen (z.B. Frau Schäfer) und gingen (z.B. Frau Gernandt-Reuß), Stunden fielen aus; ach nein, das durfte ja nun nicht mehr, da wir ja die „Unterrichtsgarantie Plus“ hatten. Die besagte, laut unserer damaligen Kultusministerin, dass keine Unterrichtsstunden ausfallen durften. Das
begrüßten wir Eltern sehr, hatten aber Probleme mit der Umsetzung: Nicht immer war der ersetzte Unterricht ein echter Ersatz.

So ging das Schuljahr dahin: in Sachen neue Schulleitung hatte sich immer noch nichts Neues...

Nein! Doch! Plötzlich munkelte man, dass es eine neue Schulleiterin im neuen Schuljahr geben würde: Frau Heck-Schneider stellte sich vor.
Endlich hatte (und hat) die Waldschule wieder eine „richtige“ Schulleitung. Die Zusammenarbeit lief auch mit der „Neuen“ hervorragend!

Und so tat es mir leid, als im Herbst 2006 wieder Neuwahlen für den Schulelternbeirat anstanden. Es wurde Zeit, die Aufgaben in neue Hände zu legen: Angelika Sohn als neue Vorsitzende und Jan Woscidlo als Stellvertreter hatten mit mir ja schon einige Pläne ausgeheckt und umgesetzt.

Es ist schön, auf diese Zeit als Schulelternbeirat zurückzublicken, auch wenn ich manchmal dachte, mit der Schulhofverschönerung hätten wir uns verhoben. Man muss halt eine Idee nur konsequent verfolgen!

Zum Schluss möchte ich einen Dank aussprechen:

• den Kindern, die mit Elan und Freude an etlichen Aktionen wie z.B. der Schulzeitung teilgenommen und ihre Ideen umgesetzt haben,
• den Lehrerinnen der Waldschule, die uns stets unterstützt und mit denen wir manch fruchtbare Diskussion ausgefochten haben,
• den Eltern, die uns immer, wenn wir riefen, zahlreich zur Hilfe eilten und sich nicht zu schade waren, den Dreck nach dem Schulfest wegzuräumen,
• dem Förderverein unter der damaligen Leitung von Herrn Kubens für die gute Zusammenarbeit (ich sage nur: Anhänger!),
• den Mitgliedern des Elternbeirates, die natürlich mit uns zusammen gesessen haben, eigene Vorstellungen einbrachten und manchmal unsere Ideen ablehnten, aber - wenn sie davon überzeugt waren - stets da waren und uns unterstützten.

Herrn Pierrets, der mehr war alsnur „Interims-Schulleiter“: Er war immer ansprechbar für unsere Ideen, so seltsam unsere Vorstellungen ihm manchmal auch vorgekommen sein mögen, und unterstützte uns in vielfacher Hinsicht. Wir hatten zusammen eine gute Zeit.
• Frau Heck-Schneider, die unsere Vorstellungen aufgriff und weiter
geführt hat, was mich sehr freut.

Klaus Demuth